Mind full versus Mindful

Mind full versus Mindful

Die Kraft des positiven Denkens

Wir kennen es nur allzu gut. Das tagtägliche Gerangel mit der Familie, den lieben Kollegen, dem Verkehrs-Chaos oder der mal wieder viel zu langen Schlange beim Einkaufen….Können wir uns alles positiv wegdenken, den alltäglichen Stress, die Sorgen, unsere Nöte und unsere Einstellungen zu den Dingen? Die kürzlich verstorbene  Louise Hay sagt ja, wobei es nicht um ein „Weg“denken geht, sondern eher um ein „Neu“denken. Mit positiven Affirmationen können Sie Ihren „Mind“ lenken und Ihr Unterbewusstes neu programmieren, so dass Sie nachhaltig Ihr Leben verändern.

Das bedeutet aber nicht, dass Sie sich mit Gewalt neue Gedanken ein“pauken“, um nun endlich positiv zu denken und weniger Stress zu haben. Die Kraft der positiven Gedanken ist ein Weg, ein Training des Geistes, das mit viel Achtsamkeit gegangen wird. Es muss wie ein Muskel trainiert werden.

Achtsamkeit bedeutet, vorsichtig zu beobachten, was auftaucht bei dem Versuch, Gedanken zu verändern. Taucht ein negativer Gedanke auf, verstricken wir uns damit oft in ein altbekanntes, negatives Gedankenkonstrukt wie „Immer passiert mir das“ oder „Weihnachten ist halt ein Stress-Fest“ oder „Schenken ist überflüssig“. Dafür sorgt ein Teil des Gehirns, die Amygdala, was die Erfahrungen und Aussagen unserer (früh-)kindlichen Prägungen so abspeichert, dass ein „Frühwarnsystem“, manchmal in Form von negativen Gedanken entsteht, was uns eigentlich schützen soll. Diese alten (Glaubens-)Sätze sind oft hartnäckig, hatten aber meist eine Funktion, die uns geholfen hat, vergangene Situationen zu meistern.

Der Schlüssel für neue hilfreiche Denkmuster ist die Achtsamkeit ist, die bewirkt, den Enttäuschungen, Verletzungen aus vergangenen Zeiten liebevoll zu begegnen, sie zu identifizieren, sie zu umarmen – das innere Kind zu trösten. Denn das innere Kind, das sich heute in Form von negativen Gedanken meldet, sehnt sich nach Liebe und Trost. Tun Sie das, was Sie mit einem kleinen Kind auch in Wirklichkeit tun würden, wenn es in seiner Not zu Ihnen kommt: Umarmen Sie es mit viel Behutsam- und Achtsamkeit. Wir wissen ja, die Kinder mit dem ätzendsten, lauten, schreienden Verhalten sind die, die am meisten Liebe brauchen.

Versuchen Sie danach, einen neuen, positiven Gedanken zu formulieren und ihn Ihrem Hirn zu „reichen“. Wundern Sie sich nicht, wenn Wut, Aggression, Ungläubigkeit, Ablehnung oder andere geschickten Ausweichmanöver des „Minds“ zum Vorschein kommen. Das sind die alt-erlernten Abwehrmechanismen, die sich erst auf die neue wertschätzende und positive Kommunikation einstellen müssen.

Sätze wie „Ich tröste Dich, mein inneres Kind, komm her zu mir, ich nehme Dich in den Arm“ sowie „Ich lasse alle alten Prägungen los und bin offen für neue Gedankenstrukturen“ führen Sie konsequent zu neuen Denkmustern. Wiederholen Sie die neuen, positiven Aussagen so oft wie möglich. Spielerisch, in der Früh beim Zähne putzen, beim Autofahren, beim Einkaufen, im vorweihnachtlichen Gedränge oder sonst in einer Alltagssituation.

Sie programmieren damit Ihr Hirn neu. Der Geist will trainiert sein. Je mehr Sie üben, einen negativen Gedanken achtsam mit all dem, was sich in Ihnen meldet, durch einen positiven zu ersetzen, desto mehr wird sich Ihr Leben verändern und der vorweihnachtliche Stress kann zu einem lebendigen, genussreifen Erlebnis werden.

*Quellen: „Das große Buch für Körper und Seele“, Louise Hay, Autorin, Sprecherin, Lehrerin für die Seele, Heilerin und Künstlerin, erschienen im September 2017, zu ihrem Tod am 30. August 2017. Der NLP-Klassiker „Glaubenssysteme und Gesundheit“ von Robert Dilts und „Aussöhnung mit dem inneren Kind“ von Erika J. Chopich und Margaret Paul